Fokus auf die Plattform

Momentan bin ich mit der COMPAREX SharePoint Roadshow unterwegs in verschiedenen Städten Deutschlands (diese Woche noch in Düsseldorf und in Hamburg).

Ein Thema, welches ich behandle, sind mobile Anwendungen für SharePoint. Prinzipiell gibt es ja tausend Möglichkeiten mobile Anwendungen für SharePoint zu erstellen (Auf der Roadshow spreche ich über die neueste Möglichkeit – nämlich PowerApps und Flow). Dabei steht eine grundsätzliche Überlegung im Vordergrund: Der Fokus auf die Plattform.

Was heißt “Fokus auf die Plattform”?

Zwei Kernaussagen stecken dahinter: Die Konzentration der Geschäftslogik hin zum SharePoint sowie die ausschließliche Datenhaltung innerhalb der SharePoint Plattform.

Beides sind, wenn man sie genauer betrachtet, extreme Aussagen. Sie haben bereits Dateifreigaben in ihrem Unternehmen. Auch Spezialanwendungen und -datenbanken sind sicherlich im Einsatz. Dieses können, werden und sollten Sie nicht zu SharePoint migrieren. Bei Dateifreigaben ist das wünschenswert, aber eine komplette Migration in den SharePoint ist beispielsweise für ISO-Dateien, Images von virtuellen Maschinen oder allgemein “Ausführbare Dateien” wenig sinnvoll.

Weiterhin sind die Kosten, eine Spezialanwendung auf SharePoint-Basis neu zu implementieren meist zu hoch – es fehlt schlicht am sinnvollen ROI.

Aber: Was bereits heute mit SharePoint möglich ist, ist das Durchsuchen von allen möglichen Daten und Datenquellen innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Sowohl Dateifreigaben, Webseiten, externe Datenbanken, usw. lassen sich ganz wunderbar in einem Suchindex vereinen und können von dort aus über eine einheitliche Schnittstelle abgegriffen werden.

Business Logik – ditto. SharePoint ist eine offene Plattform. Eine ganze Reihe von standardisierten Schnittstellen steht jedem Entwickler und jedem Anwender zur Verfügung. Sollte also die Business Logik nicht direkt im SharePoint implementiert worden sein, so finde ich, dass es ein erstrebenswertes Ziel ist zumindest Trigger für diese Logik über SharePoint geben zu können. Auch hier helfen Web-Requests und die Workflow Plattform (egal ob 2010 oder 2013) weiter.

Warum der Fokus?

Mit der Einführung von PowerApps und Flow wird eines deutlich. In Zukunft wird es noch mehr Möglichkeiten geben, SharePoint und SharePoint Inhalte auf verschiedenste Geräte zu übertragen, darzustellen und zu verändern. Stelle man sich jetzt vor, dass jede Möglichkeit die man nutzt auch bedeutet die Geschäftslogik zu implementieren, hat man für jede Anpassung dieser Logik massiven Aufwand vor sich. Diesen kann und sollte man vermeiden.

Die von Microsoft bereitgestellten Anwendungen arbeiten natürlich mit einer Vielzahl von Schnittstellen. Meines Erachtens ist die Verbindung zum SharePoint allerdings die mächtigste. Wo sonst können Sie Daten und Dateien umfangreich anreichen, Inhalte aus tausenden Quellen durchsuchen, Versionierung abbilden, Unternehmensstrukturen unterstützen, Projekte managen und all das noch mit externen Partner zusammen erledigen. Ich würde eine PowerApp heute nutzen, um Inhalte aus dem SharePoint zielgerichtet für meine Mitarbeiter auszuspielen. Weiterhin liegt der größte Nutzen von Flow darin, dass ich von SharePoint generierte Inhalte wunderbar verteilen kann sowie Inhalte aus externen Quellen jetzt noch leichter an meinen SharePoint bringen kann.

Wer zukünftig auf diese neuen Technologien nicht verzichten möchte und den Aufwand zur Einführung der selben möglichst gering halten will, hat meines Erachtens nur eine Chance, wenn er sich auf eine Plattform (namentlich SharePoint) konzentriert. PowerApps alleine werden nämlich – wer hätte es gedacht – auch nicht das Allheilmittel für alle Ihre Anforderungen an eine mobile Anwendung sein. Sich darauf zu versteifen die PowerApp mit möglichst viel Logik auszustatten wird sich als Sackgasse herausstellen.

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